Risiko im Internet: Ist Anonymität der Ausweg?
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht vor einem neuen Virus gewarnt, von einem Angriff auf öffentliche Datenbanken oder einem Online-Betrug berichtet wird. Nach der Euphorie über die Möglichkeiten des Internets verbreitet sich allmählich die Angst vor seinen Möglichkeiten zum Missbrauch. Doch während manche weiterhin glauben, pauschal in Sicherheit zu leben, da es sich nur um Einzelfälle handele, kapitulieren andere wiederum vor der Komplexität der Bedrohung im Netz. Was sind also die Probleme, wie können sie gelöst werden und welche Rolle spielt die Anonymität der Nutzer dabei?
Alle sind betroffen: Privathaushalte, Unternehmen, Regierungen
Die Schattenseiten des Internets in Bezug auf die Möglichkeiten zum Missbrauch sind mittlerweile keine Einzelfälle mehr, sondern ein Massenphänomen. Das überrascht nur auf den ersten Blick, denn immerhin sind Milliarden von Menschen über das World Wide Web miteinander vernetzt, sodass das kriminelle Potenzial entsprechend groß ist. Allerdings sollte man meinen, dass die Opfer von Datenklau und Betrug eher unter den Durchschnittsbürgern zu finden sind – schließlich sind diese am wenigsten auf solche Attacken vorbereitet. Der Reiz jedoch, an die ganz großen Daten heranzukommen, lässt die Täter vor großen Unternehmen oder gar Regierungen nicht zurückschrecken – ungeachtet des Arsenals an Spezialisten und Technik sowie natürlich der finanziellen Mittel, die zum Schutz sensibler Daten aufgefahren werden.
Aufrüsten auf beiden Seiten: Der Normalnutzer muss sich selbst helfen
Trotz technischen Fortschritts zeichnet sich keine dauerhafte Lösung ab. Der Grund: Die Angreifer entwickeln ihre Mittel ebenso weiter wie die Gegenseite und können die enormen Möglichkeiten synergetischen Arbeitens im Internet nutzen. Diese Wege werden freilich nicht nur gegen Staats- oder Unternehmensserver gerichtet, sondern gleichermaßen gegen Privatpersonen, die sich in der Regel deutlich weniger zu schützen wissen – oftmals schlicht aus Unwissenheit, obwohl es durchaus sehr effektive Möglichkeiten für den Schutz am heimischen PC gibt.
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Das Tor-Netzwerk: Zwiebelprinzip für mehr Sicherheit
Da ein Proxyserver ohne größeren Aufwand an die Daten der Nutzer gelangen kann, die eigentlich eben genau im weltweiten Datennetz unerreicht bleiben sollen, besteht eine große Abhängigkeit von den Anbietern solcher Proxys. Um diesem Problem abzuhelfen, wird auf eine Art Zwiebelprinzip zurückgegriffen, das aber mit dem von Kleidung wenig gemein hat außer seiner Schalenstruktur. Diese Schalen- oder auch Schichtenstruktur besteht aus mehreren Proxyservern, die dazu dienen, die zwischen dem Nutzer und dem Anbieter von Webinhalten gesendeten Daten so zu verschlüsseln, dass dieser in absoluter Anonymität im Netz unterwegs sein kann. Der große Vorteil dieser Verschlüsselungstechnik: die jeweiligen Betreiber der einzelnen Proxyserver können die über ihren Server gesendeten Daten nicht lesen. Nur der Sendende am Anfang und der Empfangende am Ende des Prozesses können dies.
Daher ist das Prinzip des Onion-Routings weiterentwickelt worden und fand im sogenannten Tor-Netzwerk seine praktische Anwendung für jedermann. Am praktischsten für den Laien ist der Tor-Browser, der zwar nicht alle Unsicherheiten beseitigen kann, aber einer All-in-one-Lösung am nächsten kommt. Der Tor-Browser ist auf der offiziellen Seite des Tor-Projekts über einen kostenlosen Download-Link verfügbar.
Gewusst wie, ist die halbe Miete
Für den zumeist unzureichenden Schutz daheim gibt es viele Gründe, zum Beispiel zu wenig Zeit, um sich zu informieren, oder einfach den guten Glauben, dass schon nichts passieren wird. Wenn aber plötzlich der Ebay-Account oder noch schlimmer das Bankkonto gehackt wurde, sind der Schrecken und der Schaden groß. Es ist durchaus verständlich, wenn die technischen Einzelheiten von Datenschutz im Internet zunächst abschreckend wirken, aber ein wenig Beschäftigung mit so manchen Sicherheitsmaßnahmen kann nicht nur Ihr Geld, sondern auch Ihre privaten Daten retten. Für einen schnellen Einstieg in das Thema bietet sich ein kürzlich erschienenes E-Book mit dem Titel „Anonymität im Internet“ an. Darin führt der Autor den Leser leicht verständlich in die Materie ein und gibt gerade für Laien praktische Tipps für den Umgang mit den Risiken des Internets.