Eine flexible Oberfläche für alle: XUL
XUL ist eine Programmiersprache, die ursprünglich vom Mozilla-Projekt entwickelt wurde, welches maßgeblich für seinen beliebten Webbrowser Firefox bekannt ist. Die lange Form des Namens, „XML User Interface Language“, lässt schon erahnen, wofür die Sprache gut ist: Sie hilft größtenteils bei der Beschreibung von grafischen Benutzeroberflächen. Dabei ist ihr großer Vorteil, dass sie das Design und das Layout einer Benutzeroberfläche über CSS voneinander trennen kann.
Somit ist es beispielsweise möglich, die Designs einer fertigen Oberfläche mittels verschiedener CSS-Stile beliebig zu tauschen, so wie es bei den Mozilla-Produkten Firefox und Thunderbird bereits seit längerem über so genannte „Skins“ möglich ist. Eine einmal fertiggestellte Benutzeroberfläche muss somit für einen neuen Anstrich nicht komplett neu geschrieben werden, sondern wird einfach durch eine andere Interpretation der CSS-Elemente neu dargestellt. Verwendet wird die Sprache vor allem bei der Programmierung von Add-Ons für die eben genannten Software-Produkte der Mozilla-Gruppe, jedoch findet sie aufgrund ihrer einfachen Anwendung auch in andere Projekten immer mehr Anwendung. Wer XUL lernen möchte, der sollte auf vorhandenes Wissen aufbauen. Der grundsätzliche Aufbau einer HTML-Seite mit ihren Standardelementen sowie ein grundlegendes Verständnis von CSS hilft deutlich beim Begreifen der Sprache.
XUL ist also eher nichts für Neulinge, sondern setzt auf erfahrene Web-Entwickler. Wie auch für HTML und CSS gibt es für XUL ein paar gut verfasste Anleitungen im Internet, jedoch aufgrund des geringeren Bekanntheitsgrades und der vergleichsweise begrenzten Einsatzfähigkeit der Sprache deutlich weniger. Für das effektive Erlernen von XUL empfiehlt sich daher ein gutes Buch, das Schritt für Schritt mit vernünftigen Anwendungsbeispielen durch die verschiedenen Möglichkeiten der Sprache führt und den Anwender gut für eine produktive Programmierung vorbereitet.